Heute habe ich 10 Bahnen Rückenkraul in meine morgendliche Schwimmroutine um 7.00 Uhr eingebaut. Mittlerweile habe ich ein Ritual entwickelt: Ich rede mit meinen Mastzellen, damit sie nicht gleich wieder anfangen zu spinnen, wenn etwas Neues kommt!
Es klingt wahrscheinlich wie ein innerer Monolog, aber es ist mir wichtig, sie zu instruieren: Ich, die Baby-Robbe, auf dem Rücken liegend und mit den Armen ziehend! Ich muss eine Verbindung zu meinen Mastzellen aufbauen und aufrechterhalten. Dieses Aufrechterhalten sehe ich als Remission.
Ich werde mit dieser MCAS leben müssen, also kann ich sie auch zu meinen Verbündeten machen. Ich habe in kurzer Zeit einen weiten Weg zurückgelegt. Natürlich frage ich mich immer wieder, was der Auslöser war.
Aber wenn ich zurückblicke, jede Woche 2 x Schwimmtraining im Verein, 1 x Aquafitness, jeden anderen Tag schwimmen gehen, ständig mit dem Rad von A nach B, vielleicht doch zu viel.
Und mit Mastzellen habe ich mich überhaupt nicht beschäftigt, ich wusste nur vage, dass da Immunzellen im Darm sind, aber nicht, dass die eine Ritterburg bauen. Ich weiß auch nicht genau, ob ich mich so gut ernährt habe.
Aber jetzt bin ich mir sicher, dass ich mein altes Leben nicht mehr zurück will, denn ich bin schon viel weiter als das „Jetzt“ von damals.
Ich habe das Gefühl, dass ich schon fast in meinem neuen Leben angekommen bin. Ich bin viel bewusster geworden, erkenne auch die Zusammensetzung der Lebensmittel besser, wie sie chemisch zusammenwirken.
In den letzten 3 Monaten musste ich nur 3 Antihistaminika nehmen: Ein voller Erfolg!
Wirklich geschafft habe ich es für mich, wenn ich ab und zu in ein Restaurant gehen kann, ohne mir Sorgen über Hautreaktionen und schlaflose Nächte machen zu müssen. Mein Ziel ist es, dieses Histamin-Salicylat-Ungleichgewicht in den Griff zu bekommen.
Und zwischendurch summe ich mir Mut zu: „Rah petit bus. Rah Petit, peta. Petit pas, petit bus. Si t’es fatigué, t’as qu’à prendre l’autobus.“
„Rah petit bus. Rah petit bus. Kleiner Schritt, kleiner Bus. Wenn du müde bist, nimm den Bus“.
Auszug aus der humoristisch-satirischen Fernsehsendung „Le petit Rapporteur“ (1975)
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